Ende Mai stellten wir an dieser Stelle die Frage, ob es in Meuselwitz einmal eine Brauerei gab. Zu diesem Thema gab es einige Meldungen. Hier die eingegangenen Erkenntnisse:
Herr Thiele teilte mit, dass sich die Brauerei wohl im jetzigen Dorfgemeinschaftshaus befunden hat. Unmittelbar daneben befand sich der traditionelle Gerichtskretscham.
Mario Müller steuerte zu dem Thema gleich mehrere Fotos bei, neben dem Bild vom „Gerichtskretscham“ aus DDR-Zeiten noch ein Foto aus den Anfängen der Fotografie. Es kann nicht genau bestimmt werden, aus welchem Jahr die folgende Aufnahme stammt. Die Außengastronomie funktionierte hier bereits. Interessantes Detail: Rechts neben der Pferdekutsche sind mehrere gestapelte Bierfässer erkennbar, was ebenfalls auf eine hier befindliche Brauerei hindeutet.
Das Foto einer Bierflasche mit der Prägung „Brauerei Meuselwitz H. Kerner“ wurde uns ebenfalls von Mario zur Verfügung gestellt.
Klaus-Ullrich Eisenhammer aus Reichenbach verwies uns auf folgenden Anzeige, welche er im „Görlitzer Anzeiger“ vom 02.11.1848 fand, also vor über 170 Jahren (!!!):
„Zum 1. Januar 1849 wird die Brauerei und Brennerei nebst Schankwirthschaft in Meuselwitz pachtlos. Qualificirte pachtlustige Brauer können sich zu diesem anerkannt einträglichen Etablissiment melden und die näheren Bedingungen erfahren beim Besitzer des Erblehngerichtes daselbst.“
Herr Eisenhammer teilte weiterhin mit, dass viele Inhaber von Gerichtskretschams in der Oberlausitz das Braurecht und damit verbunden eine Brauerei (meistens mit Schankwirtschaft) hatten. Oftmals gehörten auch zu Rittergütern Brauereien und Brennereien, wie z.B. in Mengelsdorf oder Arnsdorf. Bier wurde damals wohl reichlich getrunken, wohl auch als Ersatz für Trinkwasser, dessen Qualität oft fragwürdig war.
Vielen Dank an alle, die uns zu diesem Thema weiterhelfen konnten. Wer noch mehr zu diesem Thema weiß: Bitte melden unter kontakt@wir-in-meuselwitz.de.