Nachdem im letzten Jahr die Christvesper am Heiligabend pandemiebedingt ausfallen musste, wird in diesem Jahr der Gottesdienst am 24.12. stattfinden. Diesmal jedoch nicht in der Kirche, sondern als Lichterkette um das Gotteshaus herum. Bringt bitte eine Kerze oder ähnliches mit, um ein ganz besonderes Flair zu erzeugen. Beginn: 15:30 Uhr
Nachdem im Winter 2020/2021 erstmals seit langer Zeit wieder eine Postkarte von Meuselwitz „aufgelegt“ wurde und die Resonanz durchweg positiv war, gibt es pünktlich zum Fest die neue, streng limitierte Edition. Verzichten Sie also auf die „typischen“ Weihnachtskarten und versenden Sie einen Gruß aus dem Ort in die Welt. Ab sofort sind diese Karten bei der Bäckerei Mühle in Meuselwitz erhältlich. Sollte jemand „von außerhalb“ (ehemalige Bewohner des Dorfes, Postkartensammler usw.) Interesse an einer Karte haben, dann bitte über kontakt@wir-in-meuselwitz.de melden.
Vor mehr als 100 Jahren sahen Postkarten von Meuselwitz übrigens so aus:
Herr Eisenhammer aus Reichenbach blätterte für uns wieder einmal in alten Zeitungen und wurde fündig. Am 18.02.1830 veröffentlichte der „Görlitzer Anzeiger“ diese Ausschreibung zum Bau eines neues Schulhauses in Meuselwitz:
Für alle, die Probleme beim Lesen der alten Schrift haben, gibt es hier die „Übersetzung“:
„Es soll in dem Dorfe Meuselwitz bei Reichenbach ein neues Schulhaus auf Kosten der dasigen Schul-Commun erbauet werden. Zur Verdingung dieses Baues an den Mindestfordernden ist ein Termin auf den 31 sten März c. Vormittags 9 Uhr in dem Gerichtskretscham zu Meuselwitz angesetzt worden, und werden sachverständige und cautionsfähige Bauunternehmer zu diesem Termine vorgeladen. Der Riß und die Kostenanschläge liegen bei dem Unterzeichneten zur Einsicht bereit. Reichenbach in der Oberlausitz, den 22. Januar 1830. Der Patronatsverweser. Pfennigwerth.“
In den Archiven fanden wir ein Foto von einem alten Meuselwitzer Schulhaus, welches vermutlich durch den Neubau ersetzt werden sollte:
Der Bau des neuen Schulgebäudes, welcher also vermutlich in den 1830er Jahren entstand, ist das heutige Wohnhaus der Familie Weinhold (gegenüber dem jetzigen Kindergarten).
Den Namen Meuselwitz tragen mehrere Orte in Deutschland. Am bekanntesten ist die Stadt Meuselwitz in Thüringen.
Ich möchte aber das viel, viel kleinere Dorf Meuselwitz in Sachsen, Landkreis Görlitz, vorstellen.
Unser Dorf ist eine kleine Gemeinde mit etwa 200 Einwohnern und gehört jetzt als Ortsteil zur Stadt Reichenbach O.L.
Zur Lage finden wir bei Wikipedia folgende Eintragung:
„Meuselwitz liegt in der Oberlausitz, rund 10 km nordöstlich von Löbau, 14 km südwestlich von Niesky, 15 km westlich von Görlitz und 23 km östlich von Bautzen. Umliegende Ortschaften sind Krobnitz im Norden, Lehnhäuser im Nordosten, Dittmannsdorf im Osten, Biesig und Borda im Südosten, Schöps im Süden, Reißaus im Westen und Melaune im Nordwesten
Meuselwitz und der Nachbarort Krobnitz werden durch den Schwarzen Schöps getrennt. In der Nähe von Meuselwitz vereinigen sich der Gockelbach und der Eichgraben zur Meuselwitzer Lache, die nach nur wenigen hundert Metern in den Schwarzen Schöps mündet. Meuselwitz liegt rund 2 km nördlich der S111.“
Blättern wir im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen, ist hier zu lesen:
„Meuselwitz wurde im Jahr 1238 mit der Bezeichnung Muzlawiz erstmalig urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich von einem sorbischen Personennamen ab, der sich wiederum mit „der Überlegene“ oder „der gütig Denkende“ übersetzen lässt. Im gleichen Jahr wurden auch die Siedlung Borda und der Gutshof Gurigk, die seit jeher zu Meuselwitz gehören, erstmals erwähnt. 1382 lautete der Ortsname Musilwicz, 1416 Musselwicz und 1447 Meuselwicz. Die heutige Form des Ortsnamens ist seit dem 18. Jahrhundert belegt, Die Ortschaft Meuselwitz ist als Gassendorf angelegt“. Heute sagt man Waldhufendorf dazu.
Aus der Historie erfahren wir von Meuselwitz:
Grundherrschaftlich war das Dorf lange Zeit dem Kloster St. Marienthal unterstellt. 1549 setzte im Ort die Reformation ein. Gegen Ende des 19. Jhdt. wurde die heutige evangelische Kirche gebaut.
Ab 1919 lag die Landgemeinde in der durch Teilung entstandenen Provinz Niederschlesien, die 1938 wieder mit Oberschlesien vereinigt wurde. Die Gemeinde kam nach dem Ende des zweiten Weltkrieges zur Sowjetischen Besatzungszone. Bedingt durch Heimatvertriebene aus den deutschen Ostgebieten verdoppelte sich fast die Einwohnerzahl. Der Landkreis Görlitz wurde 1947 aufgelöst und Meuselwitz kam zum Landkreis Weißwasser-Görlitz, der kurz darauf in Landkreis Niesky umbenannt wurde. Seit 1949 war der Ort Teil der DDR. Ab der Gebietsreform am 25.Juli 1952 gehörte Meuselwitz zum Kreis Görlitz-Land im Bezirk Dresden. Am 1. April 1959 wurde die südliche Nachbargemeinde Schöps zu uns eingemeindet und 1974 folgten Oehlisch und Goßwitz. Am 1. Januar 1994 wurde Meuselwitz der Stadt Reichenbach O.L. zugeordnet. Seitdem gehört der Ort zum Niederschlesischen Oberlausitz Kreis (NOL) , jetzt Landkreis Görlitz.
Meuselwitz ist Gewinner des Dorfwettbewerbes 2014 „Unser Dorf hat Zukunft“. Stolz prangt eine Vergrößerung der Auszeichnung am Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr.
Auf der Grundlage des Flächennutzungsplanes und des Dorfentwicklungskonzeptes wurden in den letzten Jahren umfangreiche Maßnahmen umgesetzt. Die Wasserleitung konnte instand gesetzt werden, die Dorfstraße saniert, der Hochwasserschutz durch eine neue Brücke über den Schöps verbessert u.v.a. mehr. Die Dorfmitte ist zum Zentrum ausgebaut worden, wo neben dem Dorfgemeinschaftshaus, dem Anwesen der freiwilligen Feuerwehr und der evangelischen Kirche, die Hähleteiche zum Erholungsobjekt neu gestaltet wurden.
Sportverein, Feuerwehr, Kirchgemeinde und KITA bilden den Mittelpunkt des Gemeinschaftslebens. Auf vielen Festen und Veranstaltungen erfreuen sich die Dorfbewohner und deren Gäste. Gemeinschaftlich unter Leitung des Sportvereins, der FFW und des Ortschaftsrates werden Arbeitseinsätze zur Verschönerung des Ortes organisiert. Viele Einwohner beteiligen sich daran. Traditionell feiern wir den Frühlingsbeginn zum 1. Pfingsfeiertag durch einen zünftigen Frühschoppen. Im Herbst bildet das Herbstfest zum Erntedank den Abschluß der Saison. Das Jahr endet mit dem Weihnachtsblasen der Feuerwehrkapelle, an dem auch die älteren Bürger des Dorfes zahlreich teilnehmen.
Sollte dieser Beitrag das Interesse geweckt haben, laden wir alle zum Besuch der Homepage „Wir- in- Meuselwitz“ ein.
Wie die meisten Feuerwehren des Landkreises waren auch wir am 21.10.2021 mehrere Stunden im Zusammenhang mit dem aktuellen Sturmtief im Einsatz.
Gegen 15:15 Uhr wurden wir zur Herstellung der Einsatzbereitschaft ins Gerätehaus alarmiert. Der erste Auftrag zu einer Einsatzstelle an der Hauptstraße erreichte uns unmittelbar danach. Ein größerer Baum war umgestürzt und musste beseitigt werden. Hierbei wurden wir durch einen ortsansässigen Landwirtschaftsbetrieb mit schwerer Technik unterstützt. Bei der zweiten Einsatzstelle in Borda handelte es sich lediglich um kleine Äste – ein Einsatz der Feuerwehr war nicht erforderlich. An einer dritten Einsatzstelle in Richtung Friedenstal war eine Baumkrone abgebrochen und hing über der Straße in einem zweiten Baum. Hier mussten wir den Baum fällen um die Gefahr zu beseitigen.
Da unsere zuständige Leitstelle in Hoyerswerda, aufgrund der Vielzahl, nichtmehr in der Lage war alle Einsätze zu bearbeiten, wurden alle Einsätze der Gemeinde Reichenbach durch die Ortsfeste Befehlsstelle in Reichenbach geführt.
Hier noch einmal folgende Hinweise:
Eine abgesperrte Einsatzstelle sollte nicht unaufgefordert betreten werden.
Das begehen/betreten von Waldgebieten während oder kurz nach einem Sturmereignis birgt Gefahren!
Unser kleines Herbstfest wurde ein großes Herbstfest. Wir bedanken uns bei den vielen Besuchern, denen nach langer Abstinenz die Freude am Zusammensein deutlich anzusehen war. Ein besonderer Dank geht an unsere Frauen, die mit neun selbstgebackenen Kuchen und Getränken unsere Gäste bewirteten. Auch am Bratwurststand wurde fleißig gegrillt und Bratwürste mit großem Appetit verzehrt.
Die Kameraden der Feuerwehr installierten kurzerhand einen Springbrunnen. Mit der Kübelspritze wurde ein symbolisches Feuer gezielt gelöscht. Der Sportverein stellte Kleinfeldtore auf, wo die zukünftigen Meuselwitzer Fußballer ihr Talent zeigten. Da dieses Fest auch die Einweihung der Hähleteiche beinhaltete, freuten wir uns, dass wir Mitglieder der Familie Hähle begrüßen konnten. Der Höhepunkt des Festes war die Verleihung der Begrüßungsurkunden für unsere neuen Erdenbürger.
Nochmals herzlichen Dank den Organisatoren und Helfern, die dieses Fest ermöglichten.